«Es braucht mehr Regionalgruppen!»
Um die aktuellen Herausforderungen der Darstellenden Künste in der Schweiz abzubilden, benötigen wir mehr SzeneSchweiz-Präsenz, vorallem durch Freischaffende.
Von Matthias Albold, Präsident SzeneSchweiz
Unsere Kulturlandschaft verändert sich. Das ist nichts Neues. Wie die meisten Lebensbereiche ist gerade auch der kulturelle Sektor einem dauerhaften Wandel unterzogen. Sieht man sich die letzten 20 Jahre von SzeneSchweiz im Bezug auf Mitgliederentwicklung an, lässt sich pauschal folgendes feststellen: Das Verhältnis der Freischaffenden zu den Festangestellten hat sich umgekehrt. Zuerst nicht durch Verkleinerung der Anzahl der Festangestellten, sondern schlicht durch den Zuwachs auf Seiten der Freischaffenden. Mittlerweile schrumpfen auch die Vollzeitstellen an den Theatern in den Ensembles.
Prekäre Arbeit, das neue Normal
Wir spüren den Druck, der auf den Freischaffenden lastet, sehr deutlich. Befristete Anstellungsverhältnisse, oftmals keine kontinuierliche künstlerische Arbeit, Zweit und Drittjobs um über Wasser zu bleiben und von der Entlohnung für ihre Kunst mal ganz zu schweigen. Wir sehen das an den Zahlungen der Mitgliederbeiträge und an der Häufigkeit der Beratungsanfragen in unserer Geschäftsstelle. Unsere letzte grosse Umfrage gibt einen guten Einblick in die prekären Lebensumstände dieser Menschen.
Im Gegensatz zu den Ensembles, die in den grossen Theaterhäusern wirken und einen vergleichsweise kurzen Weg zueinander haben, ist die Vernetzung der Freischaffenden untereinander ungleich schwieriger. Ausserdem sind wir seit geraumer Zeit auch in den Landesteilen der Schweiz aktiv, in denen nicht das Deutsche die erste Sprache ist. Im Tessin nutzen wir die vorhandenen Strukturen, die wir in der Fusion mit TASI erben durften, in der Romandie gibt es diese Strukturen so noch nicht.
Netwzerk aus neuen Regionalgruppen
Um ein überregionales Netzwerk der freischaffenden Verbandsmitglieder aufzubauen und auch die Grösse dieser Gruppen in der Delegiertenversammlung abzubilden, bedarf es der Gründung neuer Regionalgruppen. In einem zweiten Schritt wird es vom Verband Angebote zu den brennendsten Themen unserer Branche geben und das selbstredend für alle, also auch für die Festangestellten, denn die Zeiten, die auf uns zukommen, sind harzig und wenn wir nicht noch mehr Einbussen in der Kultur hinnehmen wollen, müssen wir zusammenstehen. Freischaffende, Festangestellte, Kunstschaffende und Verbände.
Der Humus unseres Erfolges ist der Austausch, die Kommunikation untereinander, die werden wir verbessern, denn gemeinsam sind wir sooooo verdammt viele.
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